mauuumaaauuu

Tommi nennen sie mich, ist das nicht ein schöner Name für einen Kater?  

Wie ich dazu gekommen bin?

Irgendwann wachte ich auf, mein Kopf tat höllisch weh, die Schultern konnte ich kaum bewegen und hier in dieser Umgebung war ich auch noch nie gewesen. Ich rappelte mich mühsam auf - auaaua, tat das weh. Aber ich hatte trotzdem Durst und Hunger. Da es regnete, fand ich bald ein paar Pfützen mit Wasser, wenigstens was zu Trinken. Aber mittlerweile war ich bis auf die Knochen nass und mir tat alles so weh. Miaumiaaaauu, niemand hörte mich. Ich war wohl viel zu leise und ich hatte auch keine Kraft mehr. Ich suchte mir ersteinmal ein nicht ganz so nasses Plätzchen, wo ich mich ein bisschen hinlegen konnte und schlief ein. Wie lange ich da so lag, weiss ich nicht mehr, aber es war dunkel, nass und kalt, als ich aufwachte. Ich war vor Kälte, Nässe und Schmerzen so unbeweglich, dass ich einfach da liegenblieb. Mehrere Tage waren wohl schon vergangen und ich konnte immer noch nicht aufstehen, als plötzlich ein grosser Kater vor mir stand und mir drohte, ich solle verschwinden, hier wäre sein Revier. Ich schleppte mich mühsam voran und fand auch hier und da einen Käfer und sonstiges, was zwar ekelig schmeckte, aber meinen Magen ein wenig beruhigte. Der Regen hatte aufgehört aber dafür wurde es noch kälter. Mir hingen inzwischen schon kleine Eiszapfen am Fell und ich fing ganz vorsichtig an, mich ein bisschen zu putzen. Einige Wochen bin ich wohl mehr schlecht als recht so durch die Gegend gekrochen. Das Laufen fiel mir immer noch so schwer. Gegen Mittag kam die Sonne durch, aber es war immer noch fürchterlich kalt. Ich hörte jemanden rufen: Puscheli, komm rein, es ist kalt. Ich ging ganz vorsichtig in die Richtung, aus der die Stimme kam, konnte aber niemanden entdecken. Ganz verzweifelt ging ich fast bis an die Tür, von wo aus gerufen wurde. So ein Pech - die war schon wieder zu. Ich legte mich einfach in den Schnee, ich konnte nicht mehr und plötzlich ging die Tür auf und die Stimme, die ich gehört hatte, sprach mich an: "Hallo, kleine Pussi, was machst Du denn hier. Du siehst ja garnicht gut aus. Hast Du Hunger? Warte mal, ich hole Dir etwas warme Katzenmilch und Futter." Sie ging und kam gleich darauf wieder raus. Man, war das lecker und tat das gut. Mir wurde gleich ein bisschen warm innen drin. Dann nahm die Frau mich sogar auf den Arm, da kuschelte ich mich ganz schnell in Ihren Pullover. Sie sagte, dass sie zur Arbeit müsste und keine Zeit mehr hätte. Aber sie sagte auch, dass sie mir einen schönen, warmen Liegeplatz im Trockenen hinstelle und sie würde sich heute abend um mich kümmern. Ich bekam einen alten Gartenstuhl mit einem dicken Kissen und einer Wolldecke, aus der sie eine Höhle für mich formte und da setzte sie mich rein. Dann stellte sie mir nochmal warme Katzenmilch und Trockenfutter hin und war weg. Ich hab noch ein bisschen gefressen und die warme Milch ausgetrunken und dann hab ich mich auf dem Stuhl in die warme Decke gekuschelt und bin eingeschlafen. Viel später, ich war noch ganz verschlafen, wurde ich ganz sanft geweckt. Da war einer gekommen, der hat mich mit dem ganzen Stuhl in den Keller gebracht. Da war es richtig schön warm und ich bin einfach wieder eingeschlafen.

Als es schon dunkel war, kamen die Frau und der junge Mann, der mich in den Keller gebracht hatte. Sie sagten, dass ich zum Tierarzt müsste. Was war das denn? Tierarzt? Kannte ich nicht. Aber ich wurde in eine kuschelige Felldecke gewickelt und in einen Kasten gesteckt und dann gingen sie mit mir los. Beim Tierarzt wurden wir auch schnell aufgerufen. Der tastete mich überall ab und dann wurde ich mit so stinkendem Zeug eingesprüht. Ausserdem kriegte ich noch was ins Maul, das schmeckte zwar nicht so besonders, aber ich hab's trotzdem geschluckt. Und dann piekte der mich auch noch zweimal ins Fell, naja, es gab Schlimmeres. Er fragte, wie ich denn heisse. Das wusste ich doch nicht. Die Frau sagte einfach, ich sei Tommi, der Nachfolger von Tom. Und so wurde ich auch in meinen Impfpass eingetragen. Dann gingen wir wieder los. Ich durfte wieder in den schönen warmen Keller auf meinen Gartenstuhl in meine warme, kuschelige Wolldecke und kriegte sogar wieder was zu Fressen und Trinken. Ich war ja so happy. Ich hab mich einfach wieder in meine Decke gekuschelt und geschlafen. Ab und zu kamen die Frau, der junge Mann und später noch ein anderer Mann. Die haben mich immer ganz sanft gestreichelt und mit mir gekuschelt - und ich konnte garnicht mehr aufhören zu schnurren mrrrrrrmrrmrmrmrmrmrmrmrmrmrrrr. Nach ein paar Tagen ging es mir immer besser und ich schaute mich in meinem Keller mal ein wenig um. Ich ging die Treppe rauf, weil oben an der Tür hörte ich es immer wieder kratzen und scharren und leise miauen. Was oder wer da wohl war?

Es dauerte dann noch ein paar Tage, bis ich es herausfand. Die Frau (heute sind meine Menschen für mich Mama, Papa und Denyo) machte die Kellertür auf und ich durfte in den Flur kommen. Da schoss ein geölter Blitz auf mich zu. Man, war das ein Fellknäuel, sowas hatte ich noch nie gesehen. Aber ein nettes Fellknäuel war es. Leckte und putzte mich gleich mal richtig schön ab. Ich fing einfach an zu schnurren. Mama stellte mir das Fellknäuel vor, sie sagte, das wäre Merlin, ein 9 Monate alter Norwegerkater. Der Tierarzt hatte mich ja untersucht und der meinte, ich sei ca. 8-9 Monate alt. Also passten wir eigentlich doch ganz gut zusammen. Es ging alles prima. Merlin war ein super Kumpel. Er spielte mit mir, zeigte mir, wo das Katzenklo stand, wo es was zu Fressen und zu Trinken gab. Und wenn ich müde war, legte er sich zu mir und wärmte mich mit seinem dicken Fell.

Zwei Wochen später brachten Mama und Denyo mich wieder zum Tierarzt. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, was da los war. Ich schlief gleich ein, als wir dort ankamen und wachte erst wieder auf, als ich schon wieder zuhause war. Einen ganzen Tag lang hab ich dann noch geschlafen und dann war wieder alles ok (Mama erzählte mir später, ich wäre kastriert worden). Ich brauchte auch nicht mehr in den Keller, ich schlief jetzt nachts zusammen mit Merlin bei meinen Menschen und der dicken Puschel. Puschel ist die Älteste hier und die erzieht immer an uns herum, aber meistens kümmern wir uns überhaupt nicht um sie.

Ich bin endlich nicht mehr allein, hab genügend zu Essen und Trinken, Spielkameraden, ein warmes Plätzchen und fühle mich wie im 7. Katzenhimmel. Hier bleibe ich, hier kriegen mich keine 10 Pferde wieder weg.

 

 

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